
Es läuft nicht immer alles nur so, wie’s einem die Alten vorgeben … genau das beweisen Julian und Thomas Wittmann in ihrem neuen Film: Ausgrissn! auf valide Art und Weise, und zwar vor und hinter der Kamera.
Die beiden haben sich nämlich eines Tages auf den Weg gemacht und wollten einfach die Freiheit finden… daraus wurde ein Filmprojekt, über das die „Großen der Filmindustrie“ bereits gesagt haben: „Lasst den Schmarrn“ – und die Jungs haben sich geantwortet: „Naa, des machmer jetz oifach.“ – und BÄM, steht auf einmal ein Movie auf der Leinwand, von dem sich die big productions ne fette Scheibe runterschneiden können.
Ausgrissn! ist nicht nur ein Film, sondern wird förmlich zu einem Kult, da hier nicht nur eine Geschichte der zwei Buam erzählt wird, sondern man auch eine gewisse Weltanschauung in Frage stellt und sich auf die Suche nach Alternativen begibt. Dabei werden die konservativ-kritischen Eigenschaften der ländlichen Bevölkerung genauso ins Boot geholt, wie die draufgängerischen Verrücktheiten der Gestörten-Fraktion, die aus altbekannten Weltbildern ausbrechen und einfach die Dinge anders machen wollen. Und da sage ich mal schlicht und einfach: Willkommen im Club.
Gedanken wie „Boah, noch ein Reisefilm“ etc. könnt ihr euch direkt stecken, auch wenn die anfangs vielleicht vorhanden sein sollten: Dieser Sache nehmen sich die Zwei in ihrem neu erschaffenen Genre „Spielfilmdokumentation“ direkt an und bilden hier einen wunderbaren Rahmen aus erzählerischen und fiktiven Elementen, die miteinander verflochten etwas in Perfektion erledigen: Den Nagel auf den Kopf treffen.
Noch nie hat man ganze Landstriche durch ein paar Protagonisten so perfekt beschrieben und ist dabei so immens schnell in einer ergreifenden Story gelandet, die tatsächlich die richtigen Fragen stellt und dabei niemals vergisst, übermäßig viel Herzblut, Seele und Leben in ihre Arbeit zu stecken: Man kümmert sich nicht mehr um die bekannten Instagram-Klischees, sondern fängt wunderbar an zu leben, zur Ruhe zu kommen, nachzudenken und aus all dem auszubrechen, was einem oftmals von „Omi und Opi“ mitgegeben wurde.
Dass dabei jetzt kein Generationenkonflikt-Gespräch entsteht, sondern auch die Sorgen der „Niedergelassenen“ berücksichtigt werden, zeigt, mit wie viel Umsicht die beiden während ihrer physischen und mentalen Reise umgegangen sind.
Wie sagte mir die Dame vom Verleih? „Die Zwei sin der Kracha“ – und davon durfte ich mich längst persönlich überzeugen, als sie in München im Kino Mond und Sterne-Freilichtkino ihren Streifen vorgestellt haben.

Wie man am tosenden Applaus nach der Vorstellung bemerken konnte: Die Movie-Obermacker hatten Unrecht: Diese Kombination funktioniert hervorragend und hat das gesamte Publikum begeistert!
Also tut euch selbst einen Gefallen, sucht euch die Tourdaten auf der Homepage des Films raus oder schaut, in welchem Kino ihr den Streifen abgreifen könnt – und gönnt euch die Tour und den ganzen Spaß auf der großen Leinwand: Selten hat es sich so sehr gelohnt, ins Kino zu gehen, wie hier.
Das Herzblut und die Filmseele triefen aus allen Poren und verpacken diese neue Idee in frische Gewänder: Bayerisches Dokutainment mit viel Innovationsgeist und Mut zu neuen Ideen und Lebensweisen.
Nachspann: ?⚪️? | Es lohnt sich, bis ganz zum Schluss sitzen zu bleiben!
Kinostart: 13. August 2020
Original Title: Ausgrissn! – In der Lederhosn nach Las Vegas
Length: 96 Min.
Rated: FSK 12
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