
Burning zog schon vergangenes Jahr die Aufmerksamkeit auf sich, indem er sowohl von Kritikern als auch dem Publikum z.B. auf den Filmfestspielen in Cannes in den höchsten Tönen gelobt wurde.
Für mich hat der Film einen ungeheuren Mehrwert: Auch wenn er „nur“ auf einer Geschichte basiert, eröffnet er doch wahnsinnig intime Einblicke in ein Land, das wir von außen eher nur als „verschlossen“ kennen und daher so gut wie keinen wirklichen Zugang zu ihm haben. Was denken die Leute dort? Wie geht es ihnen? Wie leben sie?
All diese Dinge zählen zu den Fragen, die hierzulande wenige Leute interessiert und die doch über eine ganze Generation berichten – und da verschafft Lee Chang-Dongs Werk unfassbar viel Aufklärung und ungeheuer wertvolle Einsichten.
Mit 148 Minuten nimmt man sich dafür auch extrem viel Zeit, lässt keine Hektik aufkommen, sondern bereichert den Zuschauer durch getragene und beruhigende Bilder, die ihm die Möglichkeit geben, die Charaktere zu erörtern und das Gezeigte auf sich wirken zu lassen.
Dass hierbei dann auch im Plot noch ein paar spannende Dinge versteckt sind und man sich auf eine mysteriöse Suche begibt, zeugt einmal mehr davon, dass auch Independent-Kino dafür geeignet sein kann, große Massen zu begeistern und einen fantastischen Unterhaltungsfaktor zu liefern.
Spannend und einfühlsam erörtert man hier ein nahezu unbekanntes und verschlossenes Land in seiner Mentalität, Lebensweise und vielen offenen Fragen, die bis dato kaum an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Muss man nicht zwingend ausharren, hier folgt nichts weiter.
Kinostart: 06. Juni 2019
Original Title: Buh-Ning
Length: 148 Min.
Rated: FSK 16
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