Mai 29, 2023

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Frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr

Weihnachtsmarkt Stuttgart
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Was für ein Jahr! Nachdem 2020 / 2021 ja alles so ein bisschen vor sich hingekraucht ist, hat sich zumindest das Kino so langsam wieder seinen Platz im Leben von uns allen zurück erkämpft und steht – wenn auch noch etwas wackelig – wieder auf den Beinen.

Los ging’s mit ziemlich viel Independent-Müll, weil keiner so richtig wusste, wie es nun weiter geht und jeder seine Hof- und Heimproduktionen an den Mann bringen wollte, damit überhaupt was Neues erscheint. Blockbuster und Co. haben ihre Produktionsergebnisse ja erst einmal unter Verschluss gehalten und dann peu a peu auf die Zuschauerschaft losgelassen.

Aber natürlich hatte das Jahr seine Highlights – und in Folge dann auch echt wirklich großartige Kinomomente aufgetischt.

Meine Top 5 im Jahr 2022 waren:

Avatar – The Way of Water (3D) – allen voran natürlich dieser Film: Die immense Kraft, mit der er das „Format Kino“ nach vorne pusht, ist entfesselt und die Zahlen sprechen inzwischen auch für sich! Großartig und in jedem Maße beeindruckend!

Als Fan von Comicverfilmungen mit Größenwahnsinn steht als nächstes natürlich The Batman auf dem Plan: Großartige Umsetzung, endlich mal anders erzählt, super geil düster und mit einem herausragenden Robert Pattinson: Die Tage, an denen man ihn mit Twilight verbinden musste, gehören nun endgültig der Vergangenheit an!

Für die Seele gab es auch genügend zu sehen – und ein Film hat mich dabei besonders berührt: Sing – Die Show deines Lebens: Er versprüht so viel Lebensfreude, Mut, ist witzig, unterhaltsam, familiengeeignet und trägt eine wunderbare Botschaft in sich – und er feiert „Ton“ als mit das wichtigste Element eines Films in einem ungeheuren Ausmaß. Großartig!

Bei vielen gut angekommen und auch auf meiner Top 5 ist Uncharted gelandet. Unseren Spider-Man mal in einer Gamerrolle zu sehen, bei der richtig auf den Putz gehauen wird und bewiesen, dass Nicolas Cage oder Harrison Ford nicht mehr zwingend als Abenteurer bereitstehen müssen: Unsere Generation hat übernommen und das wirklich bestens auf die Reihe gekriegt!

Und unglaublich umgehauen hat mich auch der Film Sun Children. Die ungeheure Erzählkraft, mit der hier der Kampf ums Leben und „ganz natürliche Dinge“ dargestellt wird, ist umwerfend und cineastisch auf jeden Fall ein Höhepunkt dieses Jahres gewesen.

Aber es gab auch noch viele andere gute Werke – und deshalb möchte ich noch eine weitere Top 5 posten – und zwar Filme, die etwas bewegt haben und die Leinwand als großartiges Umfeld nutzen, um aus unserer Welt eine bessere Welt zu machen.

Film ist ein wunderbares Medium, um auf Missstände, Ungerechtigkeit, Armut und Hilflosigkeit hinzuweisen, die Menschen betrifft, denen es kaum so gut geht, wie unsereiner hier in Deutschland. Umso großartiger, dass sich auch hier zahlreiche Regisseure und Regisseurinnen gefunden und viele verschiedene Themen aufgearbeitet haben und dazu Filme publiziert.

Was tun – das ist manchmal ziemlich schwer, meint man, und ist gleichzeitig auch der Titel des Films des Darstellers und nun Regisseurs, der sich auf den Weg gemacht und ein Mädchen in Indien aufgesucht hat, um dort in schwierigen Situationen Unglaubliches zu leisten. Eine Anleitung, wie jeder ohne großartigen Aufwand dazu beitragen kann, die Welt massiv zu verbessern und Menschen ein wesentlich würdigeres Leben zu ermöglichen – auch weit weg.

Mit einem Themengebiet, auf dem quasi „niemand etwas weiß“ beschäftigt sich der Streifen Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann, der erstmalig in die Welt des Autismus eintaucht und Bilder und Emotionen offenbart, die bahnbrechend sind und eine völlig neue Sichtweise auf Erkrankungen dieser Art wirft. Ein beispielloses Hilfs-Konstrukt für alle, ob betroffen oder nicht, in Zukunft einfach besser reagieren zu können und diese Thematik neu zu begreifen.

Wenns ums Thema „körperliche Einschränkungen“ geht, wurde auch auf der Oscarverleihung ein Film ziemlich publik, der sich mit einer weiteren Krankheit auseinandersetzt, den ich ziemlich gut fand: CODA. Toll gespielt, überzeugend dargestellt und auch hier wieder von der jungen Generation aufgerollt: Wir Alten machen langsam Platz und geben euch die Welt in eure Hände. Die Art und Weise, wie ihr sie anpackt und für Aufklärung sorgt, ist beeindruckend!

Aber auch im persönlichen Bereich, wenns um unschöne Themen geht, wurde viel geboten. Hier fand ich Wer wir gewesen sein werden ziemlich berührend. Super emotionsreich, taucht tief in die Materie ein und nimmt einen mit, ohne dass man selbst den Schmerz durchleiden muss, ihn aber sehr wohl begreift und auch hier wieder zu einem besseren Menschen mutieren kann, sofern man nicht alles eiskalt an sich abprallen lässt.

And last but not least natürlich ein Thema, das in den kommenden Jahren auch immer wieder eine Rolle spielen wird: Oskars Kleid. Die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner meines Gewinnspiels wurden gezogen und benachrichtigt – schaut in eure E-Mail-Postfächer und genießt den Film zu zweit auf Kosten von Warner in einem Kino eurer Wahl! Auch hier wieder: Großartige Inszenierung, tolle neue Sichtweisen und unfassbar gute Aufklärung, die nicht mit dem Finger auf andere zeigt, sondern behutsam für mehr Verständnis sorgt.

In diesem Sinne verbleibt mir noch zu sagen: DANKE an jeden einzelnen von euch dass ihr mir das ganze Jahr über erneut die Treue gehalten habt oder auf irgendeinem Wege zu mir gestoßen seid – es freut mich sehr, dass wir langsam zu einer tollen Community zusammenwachsen, die Film und Kino liebt, lebt und immer wieder feiert.

Ich wünsche euch eine tolle Auszeit, nette Gespräche mit Familie, Freunden und Bekannten, natürlich gutes Essen und gemütliche Atmosphäre – und die besten Filme aller Zeiten.

Wir machen hier über die Feiertage kurz Pause, damit ihr Zeit für was immer euch wichtig ist habt, und sehen uns dann zwischen den Jahren wieder.

Danke, dass es euch gibt 🙂

Ben

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