
Noch so ein Fisch im Wasser der Trübnis namens Einfallslosigkeit … oder wie soll man einen Titel bezeichnen, der in den USA quasi mit Brautalarm ein Thema aufgreift, den man in Dänemark dann liebevoll Jagtsæson nennt und nun hierzulande in Deutschland mit dem obereinfallsreichen Titel Jagdsaison covert?
Das dänische „Original“ ist erst 2019 ins Rennen gegangen und zwei Jahre reichen bekanntlich nicht, um einen Titel so ins Vergessen der Köpfe geraten zu lassen, als das auch nur irgendeiner das Gefühl hätte, hier wieder etwas „Neues“ vorgesetzt zu bekommen.
Yo, ihr merkt schon: Meins ist es nicht. Ich mag keinen Sekt, ich mag keine giggelnden Frauen, ich mag keine dämlichen Vor-Hochzeits-Irgendwas in Richtung Junggesellenabschied oder „mal so richtig einen drauf machen“. Ganz ehrlich? Geht einfach nach Hause und lasst mich in Frieden.
Da bringt’s dann auch nix, wenn man in einem urgemütlichen, royalen Kino mitten in der Innenstadt von München sitzt und eloquent sein Popcorn in sich rein würfelt, der Film zündet einfach nicht wirklich, sondern ist an Oberpeinlichkeit wieder einmal nicht zu überbieten.
Dabei hat Regisseur Aron Lehmann mit Das schönste Mädchen der Welt doch eigentlich bewiesen, dass er als Mann etwas von dem Thema versteht und es gelungen auf die Leinwand bringen kann. Ihm verdanken wir allerdings auch solche Rohrkrepierer wie Highway to Hellas, also ist das Name-Branding hier mit Vorsicht zu genießen.
Aber getreu meiner alten Devise „Es gibt keine schlechten Filme, sondern nur falsches Publikum“ ist auch dieser Titel sicherlich mit Fans gesegnet, die genau so etwas abfeiern und die Peinlichkeiten, die beim Trailer schon regelmäßig das Publikum im Saal zum Schweigen gebracht haben, „übelst abfeiern“. Voll einen drauf, Bro. Voll drauf. Yeah. Junggesellenabschied. Yeah. Vögeln. Yeah. Bro. Man. Yo Man. Geile Weiber. Geile Titten. Yo man.
Und alle, die nicht komplett zugesoffen, halbwegs mit Verstand gesegnet und noch nicht vollständig verblödet sind, hocken da und denken sich: Naaaaaaaaja. Dafür hab ich jetz‘ Geld ausgegeben? Shit.
.kinoticket-Empfehlung: Zündet mit vieeeeel Prosecco in der Ladies Night sicherlich ganz gut, für den „alleinigen Kinobesuch“ meiner Meinung nach aber völlig ungeeignet. Schlechte Gags, mega viel Peinlichkeit und einfach … desaströs.
Nachspann: 🔘⚪️🔘 | Ruhig bis zum Ende abwarten, hier folgen jeweils noch Szenen am Beginn und Ende des Abspanns.
Kinostart: 18. August 2022
Original Title: Jagdsaison
Length: 93 Min.
Rated: FSK 12
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