
Königin ist Dänemarks Oscar®-Beitrag – und das zu Recht. Mit erzählerischer Wucht und dramatischem Volleinschlag dringt man hier tief in die Abgründe von Lust, psychischer Gewalt und Verantwortung vor, getragen von den unsteten Machtverhältnissen, die sich zwischen Menschen unweigerlich immer wieder neu ordnen.
Dabei erlebt man eine aufrüttelnde, packende und tiefgehende Geschichte, die zeitgemäß umgesetzt ist und mit so mancher Einstellung tatsächlich an diverse Grenzen stößt und das Publikum ein wenig herausfordert.
Man lässt hierbei auch viel Spielraum für Interpretationen im Kopf, die zuweilen in mentaler Unzufriedenheit enden. Es ist nicht ganz einfach, den Film durchzustehen, ohne das ein oder andere Mal voller Aufregung in die Sessellehnen zu kneifen, weil es zum Teil unerträglich ist, mit welchen Methoden man hier zurecht kommen muss – und auch das Ende löste bei mir passiv-aggressive Anfälle aus, die jedoch Teil des Plans sind und damit den Film zu einem sehenswerten Event machen. Es wäre ein Fehler, ihn nicht gesehen zu haben!
Da es ein Oscar®-Anwärter ist, sollte man eigentlich nicht mehr dazu sagen müssen, außer: Reingehen! Wäre er schlecht, wäre er niemals in dieser Liga aufgetaucht!
Nachspann: ??⚪️ | Wer Zeit zum Nachdenken braucht, darf in die Ruhe einsinken, die der Abspann bereit hält … man wird wunderbar daraus wieder entlassen. Nur als Tipp 😉
Kinostart: 5. Mai 2020 auf VoD
Original Title: Dronningen
Length: 127 Min.
Rated: FSK 16
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