
Jeder Mensch hat seine Eigenarten, und gerade in Hollywood projiziert diese jede Person immer wieder übergreifend in jedem Stück nach außen. Schaut man sich also genügend Filme von einer Person an, kann man nach einer gewissen Zeit sehr klar erkennen, welche Thematik diesen Menschen beschäftigt.
Zwangsweise lässt sich daraus schlussfolgern, dass ein Schauspieler oder eine Schauspielerin immer einen Film hat, der exakt auf einen passt und die Persönlichkeit nahezu perfekt wiedergibt.
Bei Ben Affleck deutete sich schon immer an, was jetzt in Out of Play gewissermaßen himmelschreiend auf der Bühne steht: diese sanfte, leicht niedergeschlagene Art, die die eigenen Probleme porträtiert und dabei ein sehr zärtliches, aber durchdringendes Abbild seiner emotionalen inneren Gefühlswelt nach außen trägt.
Was mir hierbei außerordentlich gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass endlich mal keins dieser trägen, verurteilenden Klischees aufgegriffen und anprangernd moralisiert wird, sondern man zwar die Kaputtheit zeigt, dabei aber so umfassend durch die verschiedenen Ansichtsweisen und weit über den Tellerrand schaut, dass man als Zuschauer viel besser Verständnis dafür aufbringen kann und die Zusammenhänge mal nicht vorurteilsvoll vom Tisch gewischt werden.
Out of Play ist unterschwellig eher eine Hommage an die amerikanisch-gesellschaftlichen Werte, die einen viel ehrlicheren und glaubwürdigeren Einblick in das alltägliche Leben gewähren, als es unser einer aus den Medien kennt.
Und mit dem Zeigen von Dilemma folgt gleichsam auch sofort die tiefe, innere Einsicht, die ein „darüber reden müssen“ überflüssig macht und es einfach so im Raum stehen lassen kann.
Genau das ist so wohltuend, nicht zuletzt, weil man sich damit aus diesem Genre erhebt und etwas vollkommen Authentisches erschafft, das dem Zuschauer etwas bietet, was heutzutage selten geworden ist: Eine fundierte, liebevolle Ehrlichkeit, die einen tiefen Blick in die Seele zulässt.
Und damit würde ich sagen: Out of Play zählt definitiv zu Afflecks Meisterwerken und damit zu einem seiner gelungensten Filme überhaupt.
Definitiv anschauen: Ben Afflecks Meisterwerk bisher!
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Braucht nicht abgewartet zu werden, es folgt nichts weiter.
Kinostart: 23. Juli 2020
Original Title: The Way Back
Length: 109 Min.
Rated: FSK 12
Auch interessant für dich
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
John Wick: Kapitel 4
Shazam! 2: Fury of the Gods