März 28, 2023

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Perfect Addiction

Perfect Addiction
© 2023 Constantin Film Verleih GmbH

Kurz vorm Wochenende, ihr seid eh gut drauf, also kann ich auch mal die Chance nutzen und bisschen abkotzen. Es gibt nämlich vieles, was in mir die Galle (und einiges mehr) hochsteigen lässt, wenn ich mich hiermit auseinandersetze.

Yo, ich hab das Ding schon vor einiger Zeit gesehen, damals in der Pressevorführung, da sitzt wenigstens kein nerviges Publikum mit dabei, was alles noch schlimmer macht (und einem Popcorn in den Nacken schmeißt). Fangen wir mal an…. mit dem Namen. Ihr kennt After….? After Love, After Truth usw. – die Reihe, die von einer Autorin (die zu wenig gevögelt wurde) auf WattPad als „Fanfiction“ veröffentlich wurde, zum Roman-Runner gehypt und von Milliarden untervögelter Frauen zum Superweltbestseller gemacht und anschließend mit Hero Triffin verfilmt wurde?

Davon gibts unzählige Romane, die inzwischen mit Sequels, Prequels, Erklärromanen, Wir-gehen-noch-etwas-mehr-in-die-Tiefe (von was?)-Zusatzromanen ausgestattet wurden und natüüüüüüüürlich schön verfilmt werden, damit man auch im Kino das sexhungrige Publikum abgreifen und „befriedigen“ (höhö) kann?

Boah, was für ein billiges, shaming Niveau!

ABER!

Es geht ja immer noch bissl schlimmer. Haben wir durch RTL II gelernt. Den Bockmist, den RTL verzapft und für den man sich inzwischen eigentlich immer nur noch fremdschämt, kann RTL II ja immer noch mal unterbieten, bevor es dann nur noch auf irgendwelchen zweitklassig-abgehalfterten VoD-Plattformen zum absoluten Super-GAU kommt.

Perfect Addiction ist quasi die abgehalfterte Plattform der After-Filme, denn (und das ist kein fucking Witz, sondern bitterer, trauriger Ernst!!!) => Die Filme basieren …. auf einer Buchreihe ….. einer äh untervögelten (?) Frau, die ihre Stories auf ….. WattPad … zum Besten gegeben hat……………. und inhaltlich quasi … ähm….. gleich sind? Nur halt in schlechter. Sozusagen.

Boah neyyyyyyyyyy… ohne Witz, braucht die Welt sowas?

Damals hab ich ja versprochen, dass ich zu den miesen After-Filmen wenigstens das Buch lese, was ja angeblich so gut sein soll (und ja, das ist es tatsächlich), was dazu geführt hat, dass ich die Werke inzwischen alle selbst im Regal stehen habe (Facepalm), und da hat man sich ja wenigstens noch Mühe gegeben, die sexuelle Leidenschaft so zu inszenieren, dass das Verlangen auch wirklich präsent wird und irgendwie eine Relevanz hat.

In Perfect Addiction ist das jetzt völlig anders, denn von Charme oder wenigstens ansatzweise Fuckboy-sieht-gut-aus-und-würde-ich-auch-vögeln-Avancen ist hier keine Spur mehr. Man kopiert Rocky und lässt alles ganz ganz brutal und schlimm und hart aussehen und deklariert es dann als eine „Starke-Frau-Rolle“ auf die man mächtig stolz ist, denn sowas ist ja heute woke * clap clap * und bringt ansonsten auch keinerlei Gründe oder Ideen oder irgendwas, warum die Dame nun mit Mitspieler Nr. 3 ins Bett steigen sollte oder eben auch nicht.

Das alles wirkt mega unausgegoren, schlecht ausgereift, nicht nachgedacht und plottechnisch sowas von wüst durcheinandergewüfelt, als hätte jemand die Textbausatz-Steine von funktionierenden Tennie-Filmen a la Twilight (ihr erinnert euch – Sex-Dreieck Team Jacob / Team Edward) und den After-Filmen in einen Sack geworfen und wahlweise rausgegriffen, ohne Sinn und Verstand zusammengesetzt und das dann als „funktionierende Geschichte“ verkauft.

Genau wie bei Tanzfilmen, wo sich auch in 1 Milliarde Jahren NIE etwas ändern wird, ist auch hier ALLES vorhersehbar. Ja, sie will trainieren (boah ey, geil!), ja, sie will ihrem Ex-Stecher es sowas von zeigen … Ja, sie ist sauer und wütend und diese Wut treibt sie an … ja, es gibt die große Chance auf das uhhhhh-Comeback und blablablabla und vögeln und auch nicht und doch oder vielleicht hab ich ja doch bisschen Würde… nee doch nicht, aber hauptsache nochmal schlagen und wow und echt und Abspann.

Yo, genau. Gottseidank hab ich kein Geld dafür ausgegeben, sondern wurde anschließend nach meiner Meinung gefragt, die von der Pressedame dann aber auch wieder literaturtauglich aufgeschrieben wurde, weil „sowas kann ich ned so weiter geben, das geht ned, ich schreib stattdessen….“ …. Macht halt. Stayed in eurer Bubble und tut so, als wäre das genau der Film, auf den die Welt gewartet hätte und als würden alle intellektuell beseelten Geister mit allen Fasern ihres Seins danach lechzen, endlich „echte Männer“ und „gleichberechtigte Frauen“ nebeneinander küngeln zu sehen, während sie sich abwechselnd in den Arsch ficken und aufeinander sauer sind.

Hat bei After funktioniert (übrigens denk ich die ganze Zeit an Arsch, wenn ich After schreibe), und wird wohl hier auch funktionieren. Wie heißt es immer so schön: Wenn man die Muskeln aufpumpt und der Schwanz groß ist, bleibt für Hirn kein Platz mehr übrig oder?

Selbiges gibt man am besten auch direkt am Eingang gleich als Pfand ab, wenn die Kassierer das Kinoticket rüber reichen, dann ist der Film auch erträglich (oder erträglicher) und man ärgert sich nicht über so eine dummdreiste Klischee-Scheiße, wie dieser Film.

So, und falls ihr nun denkt, es liegt wieder an irgendwelchen Firmen oder deutschem Kino oder blabla …. Nope – das Ding is amerikanisch, ich hab’s sogar in OV gesehen und hätte da wenigstens durch die Sprache geschmeichelt werden müssen, aber auch das hat in meinem Fall absolut nicht funktioniert.

Das einzig witzige an dem Film: Nach der Vorstellung hat mir RTL auf der Straße aufgelauert und wollte unbedingt von mir nen Statement zum Thema „Klo“ haben (kein Witz), was inzwischen auf Punkt 7 gesendet wurde…. typisch. Wenn scheiße, dann wenigstens richtig.

Also schenkts euch, oder geht wenigstens selbst vögeln, das macht dann zumindest Spaß.

.kinoticket-Empfehlung: Gott, muss das wirklich sein? Womit haben wir das verdient? Perfekt ist hier wirklich rein gar nichts.

Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Braucht man nicht abwarten, hier folgt nichts weiter.

Kinostart: 16. Februar 2023

Original Title: Perfect Addiction
Length: 107 Min.
Rated: FSK 12

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