Juni 7, 2023

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Rambo: Last Blood (inkl. Gewinnspiel)

Rambo: Last Blood - Filmplakat
© 2019 Universum Film GmbH

Hinweis: Unter dem Beitrag findet ihr ein Gewinnspiel, bei dem 3×2 Freikarten für den Film sowie insgesamt 6 T-Shirts von Rambo: Last Blood verlost werden.

Fangen wir mal für Unwissende mit den Hausaufgaben an und erklären, wovon ihr zumindest im Kino schon lange nichts mehr gesehen habt: Die Timeline von Rambo.

Einst als Literatur von David Morrell ins Leben gerufen fungierte die erste Verfilmung als Wegbereiter des Actionkinos und gleichermaßen als Karriere-Push für Sylvester Stallone, der bis dato – abgesehen von zwei Rocky-Filmen – ausschließlich Flops produzierte.

Rambo erblickte 1982 das Licht der Welt, gefolgt von Rambo II – Der Auftrag (1985) und Rambo III (1988), dem man dann 2008 noch John Rambo nachsetzte und sagenhafte 11 Jahre später erscheint nun der vorerst letzte Teil dieser Saga: Rambo: Last Blood (in Anlehnung an den ersten Original-Titel „First Blood“).

Allerdings hat sich Sly schon dazu geäußert und angemerkt, dass eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen sei, insofern der aktuelle Teil gut ankomme.

Ich persönlich durfte den Film bereits vor Kinostart sichten und hatte so meine lieben Erwartungen: Der Trailer war schon mal sehr in Richtung Lonesome-Ranger-Western ausgelegt und sorgte für wunderbare Abwechslung im Rocky-Ableger-Fieber, denn auch in der Neuzeit produziert Stallone keine sonderlichen Kassenschlager mehr, sondern sorgte eher in Fankreisen für gute Unterhaltung (Stichtwort: The Expendables).

Nun haben wir zwei gegensätzliche Kinophänomene auf einem Haufen, die ich kurz ansprechen möchte:

1. Die Zeit zwischen Teil 1 und Teil 5

Zwischen 1982 und 2019 liegen saftige 37 Jahre. Das lasse man sich auf der Zunge zergehen. Eine Quintology, die über einen derart langen Zeitraum ausgearbeitet wurde, hat genügend Freiraum gehabt, um zu reifen, sich den Zeitgeist anzusehen, ihn richtig zu interpretieren und dann etwas Marktführendes vorzulegen. Lange Zwischenräume zwischen zwei Filmen sind meist ein Indikator dafür, dass etwas komplett gelungen ist und man keinerlei Befürchtungen haben muss, dass es in die Hose geht.

Dem gegenüber steht beispielsweise der karge Erfolg von John Rambo im Jahr 2008, der zarte Kritiken erhielt und mit einigen unschönen Dingen punktete: Laut Los Angeles Times werden im Film 236 Menschen getötet, was einem Durchschnitt von 2,59 getöteten Menschen pro Filmminute gleichkommt.

Zudem musste dieser Teil für die Freigabe im Kino gekürzt werden, da die SPIO einer Selbstverpflichtung unterliegt, die es nicht zulässt, Filme „über FSK 18“ ins Kino zu bringen. Dies bedeutete, dass für das Heimkino eine um rund 2 Minuten gekürzte FSK 18-Fassung sowie eine um rund 7 Minuten gekürzte FSK 16-Fassung produziert wurde.

Was dies bedeutet und dass so etwas einen Film komplett zerstören kann, wissen wir bereits von der um 17 Minuten (!) gekürzten FSK 16-Fassung von Blade mit Wesley Snipes.

Nun kann man diesen Gewaltvordrang als Zeitgeist interpretieren, immerhin haben Filmreihen wie Saw brutal vorgelebt, dass immer mehr Zerstörung und Gewalt auf den Leinwänden zelebriert wird und ohne Publikum wäre auch das niemals ein dermaßen großer Erfolg geworden, aus dem insgesamt acht Filme entstanden wären.

2. Es ist bereits Teil 5.

Unzählige Fortsetzungen ein und desselben Themas gelten auch in Hollywood irgendwann als ausgelutscht und unerzählbar, weil irgendwann tatsächlich alles gesagt wurde und man sich auch als Fan ab einem gewissen Zeitpunkt wünscht, dass die Macher einfach aufhören. Filme werden unerträglicher, Dinge werden auseinandergerissen, Charme geht zugunsten von „noch mehr …“ verloren und man beginnt, sich selbst zugunsten des Kommerz zu verraten, um noch irgendwie beim Publikum punkten zu können.

Dem gegenüber steht der Name des Films: Last Blood, der mehr oder weniger bewusst den Abschluss bilden möchte und somit der Story um den Veteranen John Rambo ein Ende setzt. Die Frage ist, ob dies als versöhnlicher Akt des guten Willens vorangestellt wird, um Nachfolgendes vorsorglich zu entschuldigen. Und was hat es dann mit den Behauptungen von Sly auf sich, dass ein möglicher sechster Teil kommen könnte?

Tatsächlich beginnt man mit einem rasanten Einstieg, der filmische Atmosphäre schafft und tragende, forsche Elemente in den Ring wirft, die zu Tempo und Erzählung verhelfen. Im Verlauf der Zeit entwickelt man aber immer mehr Zeit, um auf „Nebensächlichkeiten“ zu achten, die einem dann eben doch hier und da böse aufstoßen:

  • schlechte Animationen, die in Zeiten von Disneys Feldzug gegen miese VFX eigentlich nicht mehr sein dürfen
  • brutale Action, die im Zuge des Plots völlig zusammenhanglos und herausgerissen wirkt und nichts mehr mit der Erzählung an sich gemein hat
  • das Gefühl, man hätte hier einen aufgesetzten film noir gedreht, der zwar mit positiven Charaktereigenschaften Stallones punktet, sich jedoch in dem krassen Unterschied zwischen Geschichte und Blut verliert

Sofern die Fans nun anfangen, rumzumäkeln und es hier zu negativ wird: Der Teil hat meine Erwartungen vollends erfüllt, denn ich glaube, das Publikum dieses Films weiß genau, was auf es zukommt und erwartet gar nichts anderes mehr.

Ich habe mit den miesen Darstellungen und dem teils zerbrochenen Plot meinen Frieden geschlossen und einfach nur die boshafte Atmosphäre genossen, die der 70jährige (!) Hauptdarsteller da abgeliefert hat.

Der Schnitt des Films war nämlich tatsächlich wieder einmal hervorragend und auch die Erzählung wirkte als krönender Abschluss der Reihe, wenngleich man sich hier eben mit oben genannten Mankos auseinandersetzen muss.

Hier und da tauchen immer wieder Bilder auf, die einer Leinwand mehr als würdig sind und auch Brian Tylers Soundtrack animiert mich dazu, euch zu empfehlen: Setzt euch ins Dolby Cinema™ und genießt den Film mit der richtigen Technik und nicht einfach irgendwo.

Trifft noch immer jedes Ziel: John Rambo (Sylvester Stallone)
© 2019 Universum Film GmbH

Gewinnspiel

Ich weiß, dass es unter meinen Lesern und Leserinnen einige Rambo-Fans gibt und habe daher mal bei Universum Film angeklopft um ein Gewinnspiel für euch rauszuschlagen, welches mir vom Verleih höchstpersönlich gesponsort wurde:

Universum Film verlost insgesamt 3×2 Kinofreikarten für den Film und zusätzlich 6 Rambo-T-Shirts, die hiermit neue Besitzer/innen suchen.

Kommentiert hierfür unter dem Beitrag und teilt mir mit: Was ist euer bevorzugter Actionheld bzw. Actionheldin im Filmkosmos generell? Wer hat euch evtl. in eurer Kindheit inspiriert oder tut es heute immer noch?

Unter allen Kommentaren, die bis einschließlich Donnerstag, 26. September 2019 bei mir eingegangen sind, entscheidet das Los und die Gewinner werden via E-Mail von mir benachrichtigt. Gebt also bitte eine gültige E-Mail Adresse an, unter der ihr erreichbar seid, damit ich nach euren Adressdaten fragen kann, um euch die Gewinne zuschicken zu können.

Nun aber viel Spaß im Kino und allen viel Glück.

Knüpft an die Härte von John Rambo an und führt die Geschichte nahtlos weiter, ist dabei aber etwas gespalten zwischen einem unfassbar simplen Plot, billig gemachten Animationen und absolut reißerischer Brutalität, die in diesem Sinne etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirkt. Für Rambo-Fans allerdings gefundenes Fressen.

Nachspann: ?⚪️⚪️ | Zeigt euch noch einen Reigen an Erinnerungen, wie man es z.B. auch von Final Destination 5 kennt. Also rennt nicht gleich weg.

Kinostart: 19. September 2019

Original Title: Rambo: Last Blood
Length: 98 Min.
Rated: FSK 18

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