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Regelbruch
Zeiten ändern sich – und wer jetzt glaubt „Oh mein Gott, er will doch Geld damit verdienen…“ >> Falsch! Das wird niemals mit diesem Blog passieren. Promised.
Was aber tatsächlich Fakt ist: Früher wurde einfach weniger publiziert und veröffentlicht – und zwar von Seiten der Studios. Deshalb hatte ich damals meine eigene Regel aufgestellt: Maximal 1 Beitrag pro Tag, um niemandem auf die Eier zu gehen und die Leser/innen nicht mit zig E-Mails am Tag zuzuspammen.
Das Ganze hat auch wunderbar funktioniert: Gab es mal eine Woche mit mehr Filmstarts als Tage, konnte man dies galant in die nächste fließen lassen, wo dann vielleicht nur drei oder vier Neustarts waren – und hatte dort auch genug Material zum Schreiben.
Inzwischen sind es aber pro Woche 11-18 Filme, die neu starten – und ich habe nur 7 Tage für mein „Ein Beitrag pro Tag“-Ding, was schlussfolgernd bedeutet: Ich werde niemals auf den grünen Zweig kommen und pünktlich alle Filme bewerten können, sondern permanent nachhängen und dabei mindestens die Hälfte der Filme verlieren, weil die so weit in die Vergangenheit rutschen würden, dass es niemanden mehr interessiert.
Mein Bestreben ist stets, dem Kinozuschauer die Chance zu geben, sich ein individuelles Bild vom aktuellen Programm bilden zu können, ohne dabei gespoilert zu werden und ohne von der medialen Marktmacht abhängig zu sein, die eben nur auf Filme hinweist, die im Hintergrund gut und gerne zahlen (oder bestechen).
Wie korrupt die Medienlandschaft inzwischen ist, merke ich immer wieder, wenn es darum geht, dass man ohne Geldverdienen eben doch immense Vorteile genießt, die auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich sind.
Darum habe ich mir überlegt, euch diese neue Kategorie hier vorzustellen: Short Critics – die alles enthält, was nicht mehr in die Woche gepasst hat.
Erstes Kriterium, einen Film zu bewerten, ist also folglich: „Hab ich dem Film einen Tag dieser Woche spendiert? Dann ist er besser als der Rest.“ – oder ich hatte einfach immens Bock, über diesen Film zu schreiben. Immerhin richtet sich die Leserschaft ja schon seit jeher an meinem individuellen Filmgeschmack aus.
Und alles, was eben sonst noch so am Start ist und nicht mehr genügend Tage hatte, folgt in Zukunft in Kürze hier.
Natürlich freu ich mich über Rückmeldungen eurerseits – gern in den Kommentaren oder weiterhin – wie üblich – via Messenger, die Daten dazu habt ihr.
Der Distelfink

Der Film hat eine zu lange Einstiegszeit mit viel zu vielen Sekunden Wartezeit pro Schnitt, schafft es dann aber doch, dich richtig zu packen und in die Geschichte zu reißen.
Das goldfarbene Bild und die warme Atmosphäre zielen auf den originalen Buchtitel „The Goldfinch“ ab, an dessen Vorlage man sich teils zitatgenau gehalten hat, wenngleich die Erzählung im Buch chronologisch und im Film mit Rückblenden aufgearbeitet wurde, was es aber nicht weniger spannend macht. Großartig: Ansel Elgort mit exzellentem Charme und ruhiger Ausstrahlung!
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Muss nicht abgewartet werden.
Kinostart: 26. September 2019
Original Title: The Goldfinch
Length: 150 Min.
Rated: FSK 12
Shaun das Schaf 2: Ufo-Alarm

Altbekannt, wie man es von Aardman gewöhnt ist, unglaublich lustig, herzlich und liebevoll gestaltet. Shaun-Fans kommen definitiv auf ihre Kosten.
Der Film ist besser, als der Trailer verspricht und macht mit der gesamten Familie definitiv richtig Spaß. Mitnehmen!
Nachspann: ??? | Bitte bis ganz zum Schluss sitzen bleiben, hier kommt noch einiges – und zwar auch ganz am Ende!
Kinostart: 26. September 2019
Original Title: A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
Length: 90 Min.
Rated: FSK 0
Gelobt sei Gott

Verstörend, schockierend, aufklärend: Auch wenn man vorher eigentlich gar keinen Bock auf das Thema hat, fesselt dich der Film sofort und bricht mit Schweigetabus rund um das Thema Kirche: Französisches Machwerk abseits des Humors, das extrem packt und kräftig in der Gefühlswelt rührt.
Genauso wichtig wie seinerzeit Spotlight gehört auch dieses Werk auf alle Leinwände, um das Thema nie zum Erliegen kommen zu lassen, bis jedes einzelne Opfer seine Gerechtigkeit bekommen hat.
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Braucht man nicht abwarten, hier folgt nichts weiter.
Kinostart: 26. September 2019
Original Title: Grâce à Dieu
Length: 137 Min.
Rated: FSK 6
Gut gegen Nordwind

Daniel Glattauer ist ein hervorragender Schreiber und Kolumnist, dessen Bücher auch ich schon mit Vorliebe verschlungen habe.
Seine Stärke liegt meiner Meinung nach in dem Ausbilden der Fantasie des Lesers, eine Eigenschaft, die einem der Film vollständig nimmt. Darum ist das Medium „Kinofilm“ an dieser Stelle wohl absolut ungeeignet, um diesen Stoff zu vermarkten. Daran hinkt auch der Streifen, der einfach nicht zünden will und jeglichen Charme aufgrund der Unzulänglichkeiten einbüßt. Aber ich wüsste selbst auch nicht, wie ich das filmisch besser hingekriegt hätte – also einfach: falsches Medium. Bleibt beim Buch!
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Braucht nicht abgewartet zu werden.
Kinostart: 12. September 2019
Original Title: Gut gegen Nordwind
Length: 122 Min.
Rated: FSK 0
1 thought on “Short Critics: Der Distelfink – Shaun das Schaf 2: Ufo-Alarm – Gelobt sei Gott – Gut gegen Nordwind”