
Holen wir mal die royale Film-Mottenkiste aus dem Speicher und öffnen sie mal, um uns die Einbände anzusehen:
Charles & Diana: A Royal Love Story (1982)
Die Romanze von Charles und Diana (1982)
Zwischen Bett und Thron – Die Frauen von Windsor (1992)
Charles and Diana: Unhappily Ever After (1992)
Diana – Die wahre Geschichte (1993)
Diana (1996)
Diana und die Monarchie (1997/1998)
Diana – Königin der Herzen (1998)
Diana – Meine Geschichte und Wie die Wahrheit ans Licht kam (2002)
Palais Royal (2005)
Charles und Camilla – Liebe im Schatten der Krone (2005)
Die Queen (2006)
Dianas Tod, Mythos und Wahrheit (2007)
Der Mord an Prinzessin Diana (2007)
Diana – Die letzten 24 Stunden (2007)
Unlawful Killing (2011)
Diana (2013)
The Crown (2020)
Mein Gott, findet ihr nicht, dass man EEEEEEEEENNNNDDDDLLLLICCCCCH mal die Geschichte von Diana verfilmen sollte? Ich mein … es gibt ja noch gar nix drüber! NIX! Niente! Nada! Das Thema wurde noch NIE auf der Leinwand aufgebröselt oder irgendwie filmisch in Augenschein genommen, richtig? Boah, dann wird’s Zeit, dass im Jahr 2022 endlich mal jemand Cochones in der Hose hat und einen Film über das Thema bringt …
Achja, hat ja jemand: Pablo Larraín mit der wunderbaren Kristen Stewart als Diana in dem neuen Film Spencer.
Na Gott sei dank, sonst hätten wir ja nie erfahren, wer Diana war und was sie gemacht und erlebt hat. Whoozi.
Warum man gedreht hat? Wenn ich ein wenig suche, stößt man recht schnell auf Produktionsförderungen in Höhe von ca. 2,5 Mio. Euro vom Deutschen Filmförderfonds, 900.000 € vom Medienboard Berlin-Brandenburg, 600.000 € von der Filmförderungsanstalt und 550.000 € von der Film- und Medienstiftung NRW. Macht in Summe 4,55 Millionen Euro – na dafür würde ich das Thema ganz sicher auch nochmal auspacken. Ich mein: Die Leutz rennen in sowas ja ganz sicher rein, nicht?
Öh… ach ähm … nein? Denn der Film läuft ja kaum irgendwo. In einer mit Kinos segensreich bestückten Stadt wie München mit seinen 78 Kinosälen schaffen es gerade einmal drei, zu ausgewählten Zeiten den Film überhaupt zu zeigen. Zugegeben, in Zeiten, in denen alle ihr Geld mit Spider-Man: No Way Home machen müssen, um das nächste politisch zerrüttete und absolut schwachsinnig bestimmte Jahr durchstehen zu können, auch reichlich schwierig, da etwas anderes auf die Leinwand zu bringen, was nicht so viel Kohle einbringt, wie der Blockbuster von Marvel.
Einer der wenigen Gründe, in den Film zu gehen: Kristen Stewart – unser Mädchen aus Twilight, an dem sich so einige Herrschaften der Presse die Zähne ausbeißen, weil sie wohl nicht so in den Reichen-Klüngel passt und mit ihrer „Ich spiele immer mich selbst und passe mich nicht irgendwelchen Rollen an, sondern interpretiere sie auf meine eigene Art und Weise“-Ehrlichkeit einfach sie selbst ist (was dem Film übrigens auch extrem gut tut), aber das Thema selbst ist halt … naja, ausgelutscht.
Ich muss dazu auch sagen, dass ich keinerlei Interesse und „Beziehung“ zu dem Tod von Diana habe und das damals auch nur so am Rande mitgekriegt habe, weil überall drüber gesprochen wurde, aber was wie wo passiert ist und wer die Dame war (das eigentlich erste It-Girl), war mir reichlich schnuppe. Insofern bin ich wohl auch nicht das beste Publikum für Filme dieser Art.
Auszeichnungen, Nominierungen etc. heimst er ja grade ordentlich ein – und wohl auch zurecht, denn die Klamottage ist durchaus sehenswert … wenn man eben auf so etwas steht.
.kinoticket-Empfehlung: Das Thema ist soooooo 90er und in meinen Augen gibt’s daher keinen Grund, das jetzt nochmal neu zu verfilmen, aber mein Gott – mit Kristen Stewart holt man wenigstens frisches Blut ins Boot und führt die „Der Nächste…“-Theatervorsprechrunde eben weiter… sind ja bald nicht mehr viele übrig, die auch noch Diana spielen können.
Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Braucht man nicht abzuwarten, hier folgt nichts weiter.
Kinostart: 13. Januar 2022
Original Title: Spencer
Length: 117 Min.
Rated: FSK 12
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