Wann wird es endlich so, wie es nie war

Deutschland und Nostalgie – zwei Elemente, wo sich bei mir innerlich alles direkt zusammenzieht…

Devid Striesow – das komplette Gegenteil, bei Laura Tonke bin ich mir dann unsicher… und mit diesem Gemischte-Gefühle-Ensemble bin ich dann in den Film gestartet und hab ihm einfach mal eine Chance gegeben.

Die „Wir Deutsche machen Hollywood und können das eigentlich vieel vieeeel besser als Cameron, Spielberg und Konsorten“-Allüren kommen am Anfang auch durchaus zum Vorschein und lassen Schlimmes erahnen.

Aber dann fängt sich der Film relativ schnell durch unfassbar talentiertes Schauspiel und immer wieder liebevoll süßlich durchzogene Momente der Sehnsucht, der Stille und des behutsamen Durchleuchtens vieler Werdegänge auf ungewöhnliche Art in ungewohntem Ambiente.

Die nostalgische Sehnsucht nach einer simpleren Welt mischt sich hier mit dem eigentlich immer wohlwollenden Genre des Coming-of-Age-Films, die sich gepaart immer wieder durch den Plot schlängeln und dabei viele Momente zum Lachen erzeugen. Dabei wird eine Art „zu Hause“ auf der Leinwand geschaffen, in dem sich der Zuschauer auf einmal wohl und geborgen fühlt und am Ende schade findet, dass die Story schon zu Ende ist.

Genau diesen Umschwung hätte ich bei diesem Einstand eigentlich nicht erwartet und war am Ende erstaunt, wie gut und gelungen das Werk dadurch geworden ist. Chapeau! Demnach sei jedem empfohlen:

.kinoticket-Empfehlung: Geht in den Film, denn es ist eine der wenigen deutschen Perlen, die es schaffen, eine Story zu ergreifen und so rumzureißen, dass sich das Schauen lohnt und man sich dabei auch wohl und aufgehoben fühlt. Die Darsteller:innen leisten allesamt hervorragende Arbeit und der Film schafft genügend Momente und Situationen, in denen er dich einfach kriegt. Top!

Nachspann: ⚪️⚪️⚪️ | Hier folgt nichts weiter, rausgehen erlaubt.

Kinostart: 23. Februar 2023

Original Title: Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war
Length: 116 Min.
Rated: FSK 12