What’s Love Got To Do With It?

Was funktioniert eigentlich immer als Thema? Die Lieeeeebe. Ob als Romanze, Schnulze, Komödie … oder gar im Actionfilm – die Liebe ist immer Thema, und wenn der Film noch so schlecht ist, reißt es man es mit Liebesszenen immer wieder raus.

Es gibt inzwischen so unzählig viele Filme, in denen dieses Thema plattgetreten, ausgepresst, nochmal ausgewrungen und immer wieder durch den Drehbuch-Wolf gedreht wurde, bis am Ende immer wieder die gleiche Scheiße raus kam und man das Gefühl hatte: So, Ende, alles erzählt, es gibt einfach nichts mehr zu dem Ding und falls wer jetzt noch einen Film dazu macht, dann einfach nur, weil er’s nicht kapiert hat und hier einfach alles durch ist. Langweiler.

Yo – dann noch der Titel: Geht mal in euren Schädel und „summt“ bisschen dazu? Schon mal gehört? Yes – Tina Turner – Klassiker.

Nun kommen wir noch mit dem „Culture Clash“-Gewürzstreuer dazu und fertig ist die „Von der Stange“-Produktion des Liebes-Komödien-Clavier-Möchtegern-Lustig-Tour?

NEHEIN!

Never!

What’s Love Got To Do With It? ist zwar angereichert mit den oben genannten Attributen, wirkt diese aber zu einem vollkommen neuen Gericht zusammen und zaubert hier etwas auf den Leinwand-Teller, von dem man glaubt, es noch niemals gegessen zu haben. WOW! Der Film ist tatsächlich witzig, ehrenhaft ehrlich seinem Publikum gegenüber, zeigt direkt in den ersten Minuten, wer er ist und wo er hin will und zieht dann auf sättigende Art und Weise sein Ding einfach durch, ohne das Publikum dabei zu langweilen.

Es gibt keine Längen, keine Überstrapazen, keine „dummdoofen Charaktere“, denen man immer wieder wünscht, sie würden sich entfernen, und nichts, wo man meint, es hätte nur wegen irgendwelcher political correctness-Manier seinen Weg ins Drehbuch gefunden: Der Streifen verbreitet unglaublich viel gute Laune und schafft das Kunstwerk, das Thema Liebe einmal ganz neu anzupacken.

Gleichermaßen nutzt man hier auch die Chance, via Plotstrang über den Tellerrand des eigenen Auffassungsvermögens hinauszuschauen und dabei ohne Belehrbarkeit oder Mit-Finger-auf-andere-Zeigen neue Ideen und mehr interkulturelles Verständnis zu schaffen, bei dem alle Beteiligten einfach auf ihre Kosten kommen.

Daumen hoch – genau das braucht es einfach mehr und es freut mich, dass wir mit diesem Titel nun endlich wieder mal ein empfehlenswertes Stück dieser Kategorie im Potpourre der Filme haben.

.kinoticket-Empfehlung: Schafft es auf spritzige Weise, das Thema Liebe neu aufzurollen und verbreitet dabei übermäßig viel gute Laune! Reingehen!

Nachspann: 🔘⚪️⚪️ | Hier werden anfangs noch Clips gezeigt, nach dem Umschwung auf die Blackroll darf der Saal dann verlassen werden.

Kinostart: 23. Februar 2023

Original Title: What’s Love Got To Do With It?
Length: 109 Min.
Rated: FSK 6